Wir haben nicht von Anfang an mit Stoffwindeln gewickelt. Zu meiner „großen Schande“ muss ich sagen, dass ich ganze zwei Jahre mit Wegwerfwindeln den Mülleimer vollgestopft habe. Was als Testprojekt angefangen hat, ist mittlerweile zur Routine in unserem Alltag geworden. Warum wir jetzt mit Stoffwindeln wickeln hat mehrere sehr gute Gründe.Das große Umdenken hat nach der Geburt unserer zweiten Löwentochter im August 2019 angefangen und ist Mitgrund, dass es diesen Blog überhaupt gibt. Ich habe hochgerechnet, dass wir monatlich 300 Windeln für beide Kinder brauchen und mindestens genauso viele Feuchttücher. Und nicht nur das: Unsere Restmülltonne war immer rappelvoll, wenn nicht überfüllt. Kurzum, ich war total geschockt.
Der Schock saß so tief, dass ich mich nach und nach immer mehr mit den Themen „Stoffwindel“ und „plastikfrei“ beschäftigte und die Wegwerfwindel da nicht mehr so ganz in mein neues Konzept passte 😉
Warum wir früher mit herkömmlichen Windeln wickelten…
…ist ziemlich einfach zu erklären: Es war bequem und „man macht das einfach so“. Ich habe ehrlicherweise nicht hinterfragt, woraus die Windeln sind, ob sie irgendwelche schädlichen Inhaltsstoffe haben, oder mir irgendwelche Gedanken über Müll gemacht. Außerdem gibt es sie in jedem Supermarkt und Drogeriemarkt, was auf dem Land durchaus mit zu bedenken ist.
Und ja, ich fand die Stoffwindel-Mamas immer ziemlich Öko. Und das bin ich ja so gaaar nicht *hust* 😉
Für mich war damals klar, dass ich als selbstständige Mama eine unkomplizierte Lösung für mich, meinen Mann und auch die tatkräftig unterstützende Omama brauchte. Weil ich zwei Wochen nach der Geburt unserer großen Löwentochter wieder anfing die ersten Jobs als Selbstständige zu machen und wir nebenbei noch unser Haus sanierten. Und ja, ich hatte damals auch keinen Kopf, mich mit dem Thema „Stoffwindel“ zu beschäftigen, was mich im Nachhinein ein wenig ärgert, denn es gibt für uns einige unschlagbare Gründe, mit Stoffwindeln zu wickeln:
Stoffwindeln verursachen keinen Müll
Was für mich, wie geschrieben, der Hauptgrund war, um überhaupt mit Stoffwindeln anzufangen. Wir verzichten übrigens auch auf das Windelvlies*, das das „große Geschäft“ angenehmer macht zu beseitigen. Wäre dann aber wieder mit Müll verbunden und in meinen Augen nicht konsequent.
Stoffwindeln sind besser für die Haut
Das konnte ich besonders bei unserer kleinen Löwentochter beobachten. Sie war ständig wund, was sie seit unserem Umstieg nur noch in Ausnahmefällen ist. Auch scheinbare allergische Reaktionen, die der Kinderarzt uns beobachten ließ, wurden weniger. Allerdings muss ich hier dazusagen, dass auch unsere selbstgemachten Feuchttücher eine nicht wenig zu beachtende Rolle dabei spielen. Die Kombination aus Stoffwindel + selbstgemachte Feuchttücher ist für uns unschlagbar.
Mit Stoffwindeln wickeln heißt: Es wird bunt!
Was den Spaß, der durch das Saubermachen der Schmutzwindeln etwas leidet, sofort wieder wett macht. Ich freue mich wirklich jedes Mal, wenn ich diese hübschen bunten Windelchen* meinen Löwentöchtern anziehe und auch, wenn ich sie auf dem Wäscheständer aufhänge. Es gibt sie in unheimlich vielen verschiedenen Designs, so dass man glatt in einen kleinen Kaufrausch verfällt, wenn man im Stoffwindellladen ist.
Stoffwindeln hast du immer zuhause
Da wir nur ein Auto haben und mit einer enorm schlechten Nahverbindung leben müssen (ja, auf dem Land ist das noch so), kam irgendwann der Punkt, dass ich gesagt habe, dass ich so autark wie möglich leben möchte. Sprich, wir machen nicht nur zu Monatsbeginn einen richtigen Großeinkauf, sondern ich mache auch vieles selbst, koche ein, friere ein.
Auch wenn uns der Windelvorrat bei herkömmlichen Windeln noch nie ausging, hatte ich immer das Gefühl irgendwie abhängig zu sein. Vor jedem Wochenende habe ich außerdem unseren Vorrat gecheckt, nicht dass uns die Windeln ausgehen… Das ist mit Stoffwindeln jetzt vorbei – und meine Panik damit auch 😀 Diese landen zwei Mal in der Woche in der Waschmaschine und müssen nicht nachgekauft werden. Mit Stoffwindeln wickeln heißt für mich daher auch unabhängig zu sein.
Stoffwindeln kannst du weitergeben – an Geschwister oder verkaufen
Was nicht nur unheimlich praktisch und nachhaltig ist, sondern auch die Kosten relativiert. Denn auf Stoffwindeln umzusteigen heißt erstmal, auf einen Schlag hohe Ausgaben zu haben. Was allerdings auf die Gesamtkosten sich bei jedem Kind zu herkömmlichen Windeln verbessert. Sprich, umso mehr Kinder, umso billiger sind die Stoffwindeln.
In unserem Fall ist es so, dass ich unsere große Löwentochter zeitgleich mit den selben Windelhöschen wickeln kann, wie unsere kleine Löwentochter und jede einmal die mit den geliebten Giraffen anhaben darf. Und wenn wir aus dem Wickelalter raus sind, können wir die Windeln weiterverkaufen.
Mit Stoffwindeln wickeln: Dein Kind wird früher trocken
Ich habe den Eindruck, dass es bei unserer Großen durchaus Fortschritte in Sachen Klogang gibt. Sie beschwert sich jetzt, wenn die Windel zu nass ist – was ich auch bei unserem Löwenbaby beobachten kann. Scheinbar ist es doch zu unangenehm, einen nassen Popo zu haben 😉 Ob das Projekt „früh trocken“ bei uns aufgeht, weiß ich noch nicht. Ich werde aber auf jeden Fall hier auf dem Blog berichten.
Stoffwindeln sind nicht aus Plastik
Ok, die Überhosen sind aus PUL, aber die Einlagen und alles, was direkt an die zarte Kinderhaut kommt, ist aus Bio-Baumwolle, aus Hanf oder Bambus*. Also natürliche Stoffe, bei denen ich mir ziemlich sicher bin, nicht nur ein gutes Gefühl dabei zu haben, sondern auch etwas Gutes zu tun. Mir wiederstrebt es nämlich täglich mehr, meine Kinder „in Plastik zu hüllen“.
Seitdem wir mit Stoffwindeln wickeln ist nicht nur unsere Restmülltonne deutlich leerer und der Wäscheständer bunter. Vor allem mir und der großen Löwentochter macht das Wickeln jetzt richtig Spaß und ist nicht nur eine Pflicht. Sie freut sich jedes Mal, wenn sie eine bunte Überhose aussuchen kann und präsentiert jetzt stolz jedem ihren dicken Stoffwindelpopo.
Wickelst du auch mit Stoffwindeln oder noch mit herkömmlichen Windeln? Welche Gründe sind für dich ausschlaggebend?
Nur ein kurzer Hinweis: Dieser Artikel enthält Werbung zu meinen Produkten oder auch Werbe-Links zu Produkten (erkennst Du am * hinter dem Link), die ich nutze und liebe. Ich wurde nicht dafür bezahlt, sie einzubinden! (Und auch nicht mit Erdbeeren bestochen. Leider.)